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Big Tech, Big Dreams: Wohin treibt uns die Zukunft?

David A. Pieper

Es war einer dieser Abende, an denen der Regen leise gegen die Fensterscheiben prasselt und die Blätter draußen sanft von den Pflanzen auf die Terrasse fallen. Während die Natur sich auf ihren „Shutdown und Reboot“ für den nächsten Frühling vorbereitet, habe ich mit meinem kleinen Sohn auf der Couch gekuschelt und eine spannende arte-Doku über Quantenphysik und Quantencomputer geschaut. Seit Antman sind subatomare Teilchen und ihre mysteriöse Quantenumgebung bei uns zu Hause kein Fremdwort mehr. Aber als wir so fasziniert den komplexen Gesetzen der Quantenphysik lauschten – Gesetze, die schon Albert Einstein und Niels Bohr in hitzige Diskussionen verwickelt haben sollen – stellte ich mir plötzlich eine Frage: In was für einer Welt wird mein Sohn wohl in 10 oder 20 Jahren leben? Und was bedeutet das für uns – als Investoren, Unternehmer und als Bürger dieser sich so schnell verändernden Welt?

Quantenphysik klingt wie Science-Fiction, aber die Anwendungsfelder der Quantencomputer könnten unser Leben langfristig wirklich auf den Kopf stellen. Sie könnten Probleme lösen, die heute als unüberwindbar gelten, medizinische Durchbrüche schaffen oder die Kryptographie revolutionieren. Natürlich, aktuell steckt das Ganze noch in den Kinderschuhen, aber wer weiß – vielleicht erledigt mein Sohn eines Tages seine Hausaufgaben mit Hilfe eines Quantencomputers, während ich nur kopfschüttelnd zuschaue.

Aber es geht nicht nur um Quantenphysik. Was ist mit der KI, dem autonomen Fahren oder der Robotik, die bald ganz selbstverständlich unseren Alltag durchdringen werden? Optimus von Tesla und Elon Musk lassen grüßen – dazu diese faszinierenden, aber irgendwie auch beängstigenden Videos von Boston Dynamics, in denen Roboter durch die Gegend marschieren, als kämen sie direkt aus einem Terminator-Film. Und ja, ich weiß, das klingt nach Sci-Fi – aber seien wir ehrlich, wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass wir heute alle mit kleinen Supercomputern in der Hosentasche herumlaufen?

Ist das alles übertrieben? Vielleicht. Aber wir könnten uns auch in einer Phase des exponentiellen Wachstums befinden, wie wir es seit hundert Jahren nicht mehr erlebt haben. Zahlreiche Wissenschaftler warnen vor der Entstehung einer Superintelligenz – einer künstlichen Intelligenz, die uns Menschen in vielen Bereichen übertreffen könnte. Geoffrey Hinton, der „Godfather of AI“, hat kürzlich wieder darauf hingewiesen. Und dann sind da noch die Neurowissenschaften, die Nanotechnologie und die Weltraumforschung, die quasi schon „vor der Tür“ stehen und darauf warten, das nächste große Ding zu werden.

Diese aufregende Zeit fordert von uns allen – und besonders von Investoren, Familienunternehmen und Family Offices – wache Aufmerksamkeit und Offenheit für Veränderungen. Klar, Veränderung ist nicht immer einfach, aber gerade jetzt bietet sich eine einmalige Gelegenheit, die Zukunft aktiv mitzugestalten. Es fühlt sich fast so an, als ob der „weltweite Wirtschafts- und Machtkuchen“ neu verteilt wird – und wer vorne dabei sein will, sollte besser wissen, wo die Wertschöpfung der Zukunft stattfindet. Heute kann niemand mehr behaupten, er hätte nicht mitbekommen, dass KI die Welt in den nächsten Jahren stärker verändern könnte als jede andere Technologie seit der Elektrizität.

Aber es geht nicht nur um Technologien. Die Frage, wie wir sie einsetzen, wird genauso entscheidend sein. Immer mehr Family Offices setzen auf Impact Investing – Investments, die nicht nur Rendite bringen, sondern auch einen gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert schaffen. Es ist schon jetzt spürbar, dass die Entwicklungen rund um KI nicht nur auf Begeisterung stoßen, sondern auch auf Bedenken – vor Machtkämpfen, Ausfuhrkontrollen von Hard- und Software und den wachsenden Einfluss großer Tech-Konzerne.

Vielleicht irre ich mich, und die Menschheit wird diese Herausforderungen meistern, wie sie es immer getan hat. Aber eines ist sicher: Die Welt, in der mein Sohn aufwachsen wird, wird eine völlig andere sein als die, in der ich meine ersten Schritte als Erwachsener gemacht habe.

Also, lassen wir uns von Albert Einstein inspirieren: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Vielleicht sollten wir alle einen Moment innehalten, die Chancen sehen und gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die uns staunen lässt – und nicht erschauern.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass man in Blockchain, DNA-Editing, Robotik oder autonomes Fahren investieren sollte, aber ich habe in den letzten zehn Jahren zu viele großartige Köpfe erlebt, die demütig wurden, und Milliarden verloren gehen sehen, um das zu glauben. Viele Visionäre haben zu viel versprochen und zu wenig geliefert – nicht, weil sie in böser Absicht handelten, auch wenn eine kleine Minderheit das vielleicht tat, sondern weil wir uns alle gemeinsam auf Terra Incognita bewegen.

Im Jahr 2024, wenn ich zurückblicke, werde ich immer noch nicht zu meinem nächsten Geschäftstermin von einem autonomen Robo-Taxi gefahren. Ich besitze keinen persönlichen KI-gesteuerten Roboter, der mir das Leben erleichtert. Keine Krankheit wurde in großem Umfang vor ihrem Ausbruch verhindert. Blockchain hat sich noch nicht in einer bedeutenden Weise durchgesetzt, die der Gesellschaft zugutekommt – und über Krypto fange ich gar nicht erst an.

Das Beste, was ich jetzt tun kann, ist, aus der Vergangenheit zu lernen und in die Zukunft zu blicken:

  1. Auf persönlicher Ebene – vorsichtig zu bleiben und die lauten Versprechen eines neuen Zeitalters von Fortschritt, Überfluss und Produktivität mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten.  

  2. Auf beruflicher und unternehmerischer Ebene – meine Sorgfaltspflicht zu erfüllen und genau zu unterscheiden, was eine sinnvolle langfristige Investition sein könnte und was im Grunde genommen nur ein Glücksspiel ist.  

  3. Die Kraft der umfassenden Erfahrung und des unternehmerischen Könnens nutzen und den Mut haben, eine Chance zu ergreifen, sobald sich die Räder des Wandels zu drehen beginnen.

  4. Das Wichtigste und für alle geltende Regel: offen für Veränderungen bleiben, neugierig sein, sich über neue Entwicklungen auf dem Laufenden halten und kontinuierlich dazulernen.

Was auch immer in den nächsten 10 oder 20 Jahren passiert – ich weiß, wenn ich diesen Prinzipien treu bleibe, werde ich den Bezug zur Realität behalten und meinen Sohn als Begleiter in diese neue Ära begleiten können.



Bild: Erik Lucello / Google

David A. Pieper

Skyland Family CEO
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