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Vorbereitung auf den Ernstfall?

David A. Pieper

Es gibt diese Momente, in denen uns eine Schlagzeile wie ein kalter Windhauch über die Haut streicht. Kürzlich war es für mich eine Überschrift im Spiegel: „Schweden, Finnland und Norwegen bereiten Bewohner auf möglichen Krieg vor.“ Ein Satz, der nicht nur verstörend klingt, sondern auch eine Art latente Angst schürt. Doch während man denkt, Deutschland sei davon weit entfernt, brodelt es auch hier unter der Oberfläche. Unter dem kryptischen Titel „Operationsplan Deutschland“ wird daran gearbeitet, Staat, Unternehmen und Bürger auf den Ernstfall vorzubereiten. Subtil, fast heimlich, scheint die Politik jedoch noch nicht bereit zu sein, den Menschen die volle Tragweite mitzuteilen.

Und genau in diesem Kontext fiel mir auf, wie viele Familien und Family Offices längst weitergedacht haben. Bereits seit 2022, als Putins Angriff die Welt erschütterte, ist das Thema Asset Protection nicht nur ein Schlagwort, sondern wurde vielerorts um das Element Life Protection ergänzt. Von Notfallkoffern bis hin zu sekundären Fluchtorten – die Planungen sind in vollem Gange. Und die Diskussion in unserer Community zeigt: Was früher wie ein dystopischer Thriller klang, ist heute eine kalkulierte Vorsichtsmaßnahme.


Der Fluchtort als neuer „Must-Have“

Es fühlt sich seltsam an, darüber zu sprechen – fast schon dekadent. Doch die Realität kennt keine Skrupel. Viele Familien bauen sich inzwischen zweite Standbeine in Form von Second Homes auf. Ein Ort, der mehr als nur eine Fluchtmöglichkeit bietet: Sicherheitsaspekte, Infrastruktur und Lebensqualität stehen dabei im Vordergrund. Dubai, Mallorca, die Kanaren oder Singapur – diese Orte sind längst mehr als nur Ferienziele. Sie sind Plan B, falls Plan A versagt.

Und es bleibt nicht bei Immobilien: Ein zweiter Pass ist fast schon obligatorisch geworden, um Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Ob durch spezialisierte Anbieter oder in Eigenregie, die Nachfrage ist enorm. Man könnte meinen, wir hätten aus den Geschichtsbüchern gelernt – und doch fühlt sich die Vorbereitung auf den „Ernstfall“ wie ein stiller Tabubruch an. Darf man so weit denken? Sollte man? Oder ist es schlicht unsere Verantwortung gegenüber unseren Familien?



Schuld oder Schutz?

Natürlich stellt sich bei all dem die Frage nach der Moral. Fühlt man sich schuldig, weil man sich auf diese Szenarien vorbereitet? Oder ist es das Natürlichste der Welt, die Sicherheit von Familie und Vermögen in die eigenen Hände zu nehmen? Vielleicht beides. Vielleicht keines von beidem. Was bleibt, ist die Gewissheit, dass wir in unsicheren Zeiten leben und der Austausch mit Gleichgesinnten ein unschätzbarer Vorteil sein kann.

Ich lade Sie ein, offen darüber zu sprechen: Wie gehen Sie mit dieser Situation um? Wo ziehen Sie die Linie zwischen Vorsicht und Paranoia? Und wie sehen Sie die Rolle unserer Community in dieser neuen Realität?

Am Ende bleibt die Hoffnung auf diplomatische Lösungen. Doch bis dahin gilt es, wachsam und klug zu handeln – ohne den Kopf in den Sand zu stecken.

Ich freue mich auf Ihre Gedanken.

David A. Pieper

Skyland Family CEO
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